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Laut einer Studie, die das Land Vorarlberg durchführen ließ, sind die Massentests in den Teststraßen, die im Dezember durchgeführt wurden, „nicht zielführend“. Die Studie wird vom Land nicht veröffentlicht und auch nicht kommentiert. Die Geheimhaltung sorgt für heftige Kritik.

Einem Bericht vom 16. Februar von ORF VORARLBERG können wir entnehmen, dass just die Studie, die die Massentests in den Teststraßen vom Dezember negativ betrachtet, offenbar der Öffentlichkeit vorenthalten wird. Konkret heißt es laut ORF in der Studie, die Test-Aktion sei „nicht zielführend“ gewesen. Mehr als 105.000 Antigen-Tests wären durchgeführt worden. Bemängelt wurde so zum Beispiel das „Contact Tracing“: Nur 22 Prozent wären vollständig „getrackt“ worden.

Nur Symptomatische testen

Die Studienautoren drängen daher darauf, dass ein niederschwelliges Testangebot für symptomatische Personen aufgebaut wird. „Massentestungen von asymptomatischen Personen haben sich als nicht zielführend herausgestellt“, heißt es in der Studie.

Empörung über die Geheimhaltung

Warum das Land Vorarlberg die Studie nicht kommentiert und nicht veröffentlicht bleibt unklar – man kann es nur erahnen. Laut ORF Vorarlberg jedenfalls wird die Öffentlichkeit die Studie nicht zu Gesicht bekommen. Gerade aber in einer Pandemie ist doch offene und ehrliche Kommunikation essentiell. Wieso können also (kritische) Kommentatoren, Ärzte, Wissenschaftler – oder aber einfach nur ganz „normale“ Bürger – diese Studie nicht einsehen?

Besonders empört über die Nicht-Veröffentlichung der Studie ist auch Arzt Marcus Franz, der auf lucasammann.com die Corona-Politik der Regierung gelegentlich kommentiert und nun ein Statement für diesen Blog abgibt: „Wenn Studien-Ergebnisse, die politisch nicht genehm sind, unterdrückt werden, müssen bei jedem mündigen Bürger die Alarmglocken läuten. Die Vorarlberger Studie über die Sinnlosigkeit der Massentestungen lässt den Eindruck entstehen, dass wir hier ein Paradebeispiel erleben, wie Politik in die Wissenschaft hineinpfuschen will“, hält Dr. Franz fest.

Es entsteht der Eindruck, dass wir hier ein Paradebeispiel erleben, wie Politik in die Wissenschaft hineinpfuschen will.

Dr. Marcus Franz

Das Informationsbedürfnis der Bevölkerung werde jedenfalls nicht gestillt: „Uns muss doch klar sein: Gerade in einer heiklen Situation wie der Pandemie sollten die Bürger gut und korrekt informiert werden, um ihre Gesundheitskompetenzen selber ausüben zu können.“ Abschließend stellt Franz fest – wohl auch auf Grundlage solcher Studien: Die Massentestungen wären „sinnlos und kosten Millionen“. „Diese Tests sind ein politischer Pflanz sondergleichen.“

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Lucas Ammann
Lucas Ammann

Lucas Ammann betreibt einen eigenen Blog und ist für verschiedene Medien journalistisch tätig.

(la)

Von Lucas Ammann

Lucas Ammann betreibt eine eigene Website und schreibt als freier Journalist für verschiedene Medien. Mehr unter "Über mich".

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